Presseeinladung zur Veröffentlichung der Website zur Dokumentation von rassistischer Polizeigewalt in der Jugendhilfe

am: 24.02.2022 um 10h
Ort: OYA Kollektiv CaféKneipe, Mariannenstraße 6, 10997 Berlin
Anmeldung unter: parto_tavangar@reachoutberlin.de Zutritt erfolgt nur unter den geltenden Hygienemaßnahmen des Landes Berlin

Wir, der AK Schutzräume sichern, laden Sie herzlich zu der Pressekonferenz am 24.02.2022 um 10h im OYA Kollektiv CaféKneipe in der Mariannenstr. 6; 10997 Berlin ein, um unsere Monitoring-Webseite zur Sichtbarmachung rassistischer Polizeigewalt und Racial Profiling in Jugendhilfeeinrichtungen vorzustellen. Dieses Tool soll den jungen Menschen und Sozialarbeiter*innen ermöglichen, rassistische Polizeigewalt in der Jugendhilfe zu dokumentieren, zu veröffentlichen und Beratung zu erhalten. Rassistische Polizeigewalt in der Jugendhilfe soll so strukturell analysiert werden.

Auf Grundlage der gesammelten Daten wollen wir

  • Handlungsleitfäden zum Umgang mit unverhältnismäßigen Polizeimaßnahmen zur Stärkung von Jugendlichen und Sozialarbeiter*innen erstellen;

  • Leitlinien zum Schutz der Bewohner*innen stationärer Einrichtungen erarbeiten;

  • ein Fortbildungsformat zur Qualifizierung von Fachkräften in der Arbeit mit besonders Schutzbedürftigen entwickeln;

  • politische Forderungen an die Senatsverwaltung und die Berliner Polizei formulieren, um die Anweisungen für die Durchführung von Polizeieinsätzen in stationären Einrichtungen zu verändern.

Der AK Schutzräume sichern hat sich 2019 aus KOP, ReachOut, Flüchtlingsrat Berlin, dem Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. (BumF) und verschiedenen Jugendhilfeträgern gegründet, da es regelmäßig zu rassistischer Polizeigewaltin Jugendhilfeeinrichtungen kommt.

So wurden bereits rassistische Polizeigewalteinsätze am 09. Mai 2018 in einer WG vom KJHV (Quelle) und am 2. Juli 2019 in einer WG von Evin e.V. (Quelle) in der Presse veröffentlicht.

Eine solche Praxis rassistischer, rechtswidriger und unverhältnismäßiger Polizeieinsätze steht im klaren Widerspruch zu den Zielen der Jugendhilfe, welche im Kinder-/ Jugendhilfegesetz formuliert sind und jungen Menschen bedingungslosen Schutz und positive Lebensbedingungen zusichern. Polizeimaßnahmen, wie in den Beispielen genannt, dürfen sich in stationären Einrichtungen nicht ereignen, da sie den pädagogischen Auftrag und damit das staatliche Mandat dieser Strukturen gefährden.

Doch die geschilderten Vorfälle sind keine Einzelfälle. Racial Profiling1 und unverhältnismäßige Polizeieinsätze gehören in vielen Einrichtungen der Jugendhilfe zum Alltag. ReachOut – Die Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt - hat bereits diverse Beratungen für Jugendhilfeträger zu dieser Thematik durchgeführt.

Das Problem auf einer strukturellen Ebene zu bearbeiten, entlastet Fachkräfte im pädagogischen Alltag. Wir verstehen den Arbeitskreis als Maßnahme der Qualitätsentwicklung im Rahmen einer inklusiven, intersektionalen und diversitätsorientierten Jugendhilfe, welche den Schutz junger Menschen gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt als zentrales Mandat begreift.

Kontakt

Parto Tavangar, ReachOut Berlin
parto_tavangar@reachoutberlin.de
Telefonnummer: 0176/95155948

Nora Brezger, Flüchtlingsrat Berlin e.V.
brezger@fluechtlingsrat-berlin.de
Telefonnummer: 0176/77209320

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