Im Gedenken an Rıza Baran

Im Gedenken an Rıza Baran

Rıza Baran ist tot. Wir Mitarbeiterinnen von ReachOut sind erschüttert und traurig. Und es ist eben nicht so, dass alle Menschen ersetzbar wären. Rıza ist es nicht. Seine Kraft, seine Entschlossenheit, sein Lachen, seine Geduld und sein unermüdlicher Kampf gegen Rassismus, für gleiche Rechte und für Demokratie werden uns fehlen. Er war für uns ein solidarischer Gefährte und einer der wichtigsten politischen Aktivistinnen in Berlin und darüber hinaus. - Ganz gleich, ob im Parlament oder außerhalb: Er war immer klar, immer eindeutig, immer kritisch, gleichzeitig liebevoll, mit Humor und das Gemeinsame suchend. Für uns war es ein so großes Glück und eine Ehre, dass er seine Erfahrungen, seine Geschichte(n) mit uns geteilt hat.

Zum zehnjährigen Bestehen von ReachOut hat uns Rıza Baran für eine Broschüre ein ausführliches Interview gegeben. Als wir es nun noch einmal im Gedenken an ihn gelesen haben, wurde einmal mehr deutlich, wie weitsichtig er war. Die Einschätzungen und Analysen, die er uns 2011 gab, sind nach wie vor richtig und haben auch nach fast 10 Jahren leider nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.

Eigentlich wollten wir immer gemeinsam ein Buch schreiben über sein politisches Leben, seine Erfahrungen und seine Kämpfe. Es wäre ein spannendes Projekt gewesen und es war ein schöner Traum. Wenn wir uns trafen, immer wieder auf Demonstrationen gegen Rassismus, fragten wir uns gegenseitig mit einem Lachen: "Wann fangen wir an mit dem Buch?" Das Buch wird es nun nicht geben. Aber all die Jahre konnten vielleicht ja stattdessen so viele Aktivist*innen und politischen Vereine mit Rıza kämpfen, lachen und streiten.

Rıza Baran wird immer in unseren Herzen und Gedanken bleiben. Farewell, Rıza!

Das Interview aus dem Jahr 2011 für unsere Broschüre "Rückblicke Praxen Perspektiven" veröffentlichen wir hier noch einmal.

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