Medienauswahl

Über ReachOut und unsere Themen

»Wer gehört zu unserer Gesellschaft – und wer nicht?«

Berlin: Beratungsstelle »Reach Out« kritisiert rassistische Debatte über Gewalt in der Silvesternacht. Ein Gespräch mit Sabine Seyb
Interview: Gitta Düperthal

Sie fordern, die rassistische Debatte zu den Böllerangriffen in der Silvesternacht in Berlin-Neukölln zu beenden. Worauf beziehen Sie sich konkret?

Bevor eine seriöse Ermittlungsarbeit beginnen konnte, hatte die Polizei schon falsche Zahlen genannt. 145 Personen seien nach Böllerangriffen auf Polizeikräfte und Feuerwehrleute festgenommen worden; vergangenes Wochenende waren es dann 38 Personen, zu zwei Dritteln Deutsche. Ob die Täter sozial benachteiligte migrantische Jugendliche waren, wissen wir nicht. Aber sogenannte Expertinnen und Experten fühlten sich sofort zu solchen Analysen berufen.

All das sind nur Verdächtigungen und Mutmaßungen. Wir warnen davor, solche rassistischen Debatten zu initiieren. Prompt fühlen sich Täter ermutigt, zuzuschlagen. Nach permanenten Polizeikontrollen und Razzien in Shishabars gab es die rassistischen Morde in Hanau. Oder erinnern wir uns an die Bilder geflüchteter Menschen im Jahr 2015 vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin. Sie mussten dort übernachten, wo sie registriert wurden. Als die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel begann, von »Wir schaffen das« auf »Jetzt ist es aber genug« umzuschwenken, stieg die Zahl rassistisch motivierter Angriffe an.

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Gleiches Gefahrenniveau

Berliner Opferberatungsstelle und NRW-Landesregierung verzeichnen nur geringen Rückgang bei rechten Übergriffen

Man habe eher mit deutlich weniger Angriffen gerechnet. »Schon aufgrund der Pandemie und der Tatsache, dass sich weniger Menschen im öffentlichen Raum bewegen und aufhalten«, erklärte Sabine Seyb von »Reach Out« am Dienstag gegenüber junge Welt. Die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt hat ihre aktuellen Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Insgesamt erfasste »Reach Out« 357 Angriffe im Jahr 2020. Das ist zwar ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als 390 Fälle festgestellt worden waren. Doch das Niveau bleibt hoch. 2020 seien mindestens 493 Menschen von Rechten verletzt, gejagt und schwer bedroht worden – gerade mal 16 Opfer weniger als 2019. Unter ihnen seien sogar 37 Kinder und 28 Jugendliche. 15 Kinder mussten laut »Reach Out« außerdem miterleben, wie ihre Angehörigen oder Freundinnen und Freunde körperlich angegriffen wurden.

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https://www.jungewelt.de/artikel/398147.rechte-gewalt-gleiches-gefahrenniveau.html

»Was gibt es zu vertuschen?«

Die Beratungsstelle »Reach out« für Opfer rechter Gewalt teilte am Montag zu den Ermittlungen rund um die Anschlagserie in Berlin-Neukölln mit:

Fast täglich kommen weitere Skandale bezüglich der extrem rechten Anschlagserie in Neukölln ans…

Berliner Opferberatung gibt neue Zahlen heraus

Berlin. Die Berliner Opferberatungsstelle Reachout hat im vergangenen Jahr 390 rassistische, homosexuellenfeindliche und antisemitische Bedrohungen, Angriffe und Sachbeschädigungen gezählt. Das waren deutlich mehr als im Vorjahr (309), wie am Mittwoch bekanntgegeben wurde. ...

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Polizeiliche Untätigkeit

Rechte Strukturen in der Polizei Berlin: Diskussion über ausbleibende Ermittlungsergebnisse im »Neukölln-Komplex«
Von Max Rodermund

Die Liste rechter Gewalttaten in Berlin ist lang. Eine regelrechte Anschlagswelle gibt es im Bezirk Neukölln. Bereits 2011 und 2012 gab es eine Reihe einschlägiger Straftaten, zu der wohl auch der weiterhin unaufgeklärte Mord an Burak Bektas vom April 2012 gezählt werden muss. Seit Mai 2016 registrierte die Polizei über 60 Straftaten mit mutmaßlich rechtem Hintergrund im Bezirk. Die »Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus« listet unter anderem 16 Brandanschläge, Stein- und Farbflaschenwürfe durch Fenster sowie Bedrohungen durch Graffiti an und in Wohnhäusern auf. ...

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Rassistisch motivierte Morde in Berlin-Neukölln. Gespräch mit Helga Seyb

Aufklärung faschistischer Morde

»Die Behörden sind dazu nicht in der Lage«

Rassistisch motivierte Morde in Berlin-Neukölln: Initiative fordert unabhängige Ermittlungsgruppe. Ein Gespräch mit Helga Seyb
Interview: Gitta Düperthal

Sie recherchieren seit Jahren zu den Hintergründen des Mordes am Anwalt Luke Holland 2015 und einem weiteren mutmaßlich von einem faschistischen Täter begangenen Mord in Berlin-Neukölln. Nun ist Hollands Mutter vor kurzem gestorben. Welche Rolle spielte dabei der gewaltsame Tod ihres Sohnes?

Frau Holland hat sehr gelitten, wollte nicht mehr leben und wünschte sich, mit ihrem Sohn auf diese Weise wieder verbunden zu sein. Sie nahm viele Medikamente ein und wünschte keine Behandlung mehr. ...

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»Haben uns aber nicht verdrängen lassen«

Auflagen der Berliner Verwaltung
Festival des Berliner »Bündnisses gegen Rassismus« trotzte bis zuletzt bürokratischen Hürden. Ein Gespräch mit Sanchita Basu

Interview: Gitta Düperthal

Sie haben das 4. Festival gegen Rassismus am Freitag und Samstag in Berlin-Kreuzberg mit organisiert. Geplant waren Debattenrunden sowie eine Bühne mit Musik, Theater und Redebeiträgen. Kurz vor Beginn hatte das Grünflächenamt des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg Ihnen noch Steine in den Weg gelegt. Was ist daraus geworden?

Beim Amt tat man nahezu alles, um uns zu behindern. Aber wir vom »Bündnis gegen Rassismus« sind froh, dass wir das Festival unter dem Motto »Stark durch Widerstand. You are not alone« durchführen konnten. Bis zuletzt mussten wir darum ringen. Nach mehr als fünf Monaten Untätigkeit wollte uns die Behörde die Genehmigung, Wiesen am Blücherplatz in Kreuzberg zu nutzen, vollständig verweigern. ...

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Druck von rechts nimmt zu

Antifaschistische Initiativen kommentieren in neuen »Schattenbericht« Berliner Zustände
Von Kristian Stemmler

Nach dem Mord am Kasseler CDU-Politiker Walter Lübcke war es die antifaschistische Rechercheplattform »Exif-Recherche«, die Informationen über den mutmaßlichen Täter und Neonazi Stephan Ernst lieferte. Das war kein Einzelfall, denn Antifagruppen und Initiativen gegen rechts leisten oft wichtige Aufklärungsarbeit, während Behörden die Aktivitäten von Neonazis oft genug unterschätzen oder kleinreden. Mit dem seit zwölf Jahren erscheinenden »Schattenbericht« leisten das »Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin« (Apabiz) und die »Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin« (MBR) ihren Beitrag.

Am Mittwoch haben sie die neue Ausgabe mit dem Titel »Berliner Zustände 2018« veröffentlicht. In einer gemeinsamen Pressemitteilung stellten Apabiz und MBR aus diesem Anlass die Bedeutung der Arbeit von Initiativen gegen rechts heraus. Immer wieder seien es in diesem Bereich »zivilgesellschaftliche Akteure«, die als erste Entwicklungen erkennen, »fehlende Informationen liefern, Missstände aufdecken, Betroffene unterstützen und das Handeln staatlicher Stellen kritisch hinterfragen«. ...

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»Eklatante Wahrnehmungslücke« - Aus dem Dunkelfeld

Hunderte Verletzte und ein Toter: Beratungsstellen legen Jahresbilanz rechter Gewalt im Osten vor. Kritik am »blinden Fleck« Westdeutschland

Im Jahr 2018 hat der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) in den ostdeutschen Ländern (einschließlich Berlin) 1.212 Angriffe auf Menschen registriert. Das ist ein Anstieg von acht Prozent gegenüber dem Jahr 2017. 1.789 Menschen waren direkt betroffen. Die Zahlen stellte der VBRG, dem nach eigenen Angaben 13 unabhängige Beratungsstellen angehören, am Dienstag in Berlin vor. ...

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Mehr rechte Gewalt in Berlin

Anstieg in der Hauptstadt, nahezu konstant hohe Zahl von Attacken in Brandenburg

Die Zahl der rechtsmotivierten, rassistischen und antisemitischen Angriffe in Berlin ist nach Angaben der Opferberatungsstelle Reachout im Jahr 2018 gestiegen. 309 solcher Angriffe zählte Reachout nach eigenen Angaben vom Mittwoch im vergangenen Jahr. »Das ist ein Anstieg um 42 Gewalttaten und massiven Bedrohungen im Vergleich zu 2017. Rassismus steht als Tatmotiv im Vordergrund«, heißt es in der Mitteilung. Bei einigen dieser Vorfälle in der Hauptstadt gab es demnach mehr als ein Opfer. Mindestens 423 Menschen seien verletzt beziehungsweise bedroht worden. Unter den Betroffenen seien 47 Jugendliche und 19 Kinder, die demnach miterleben mussten, »wie ihre Eltern geschlagen, bespuckt und gedemütigt wurden«. ...

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»Niemand will offene Fragen beantworten«

Neonazi-SMS von Staatsschützer und fehlende Aufarbeitung rechter Gewalt: Auch in Berlin NSU-Ausschuss gefordert. Gespräch mit Sabine Seyb

von Jan Greve

Vergangene Woche kam heraus, dass ein sogenannter Staatsschützer im Berliner Landeskriminalamt (LKA) seinem Vorgesetzten SMS im Neonazijargon geschrieben hat. Der Vorfall ist bereits anderthalb Jahre her, seitdem wurde der Versender der Nachrichten lediglich mit einem Verweis sanktioniert. Hat Sie der Fall überrascht?

Die Dreistigkeit, mit der innerhalb der Staatsschutzbehörde agiert wird, hat mich schon überrascht. Man muss sich im klaren darüber sein, wann das passiert ist. 2016 war nach unseren Informationen das Jahr mit den höchsten Zahlen rechter Angriffe in Berlin überhaupt. Es gab 380 Attacken, also mehr als eine täglich, mit einem extrem rechten, rassistischen oder antisemitischen Hintergrund. Dabei wurden mindestens 553 Menschen verletzt, gejagt oder massiv bedroht. Darunter waren auch 45 Kinder. Allein das ist erschreckend genug. Am Ende eines solchen Jahres hatte ein Beamter des Landeskriminalamtes offenbar nichts Besseres zu tun, als seinen Kollegen mit »Heil Hitler« zu grüßen und ihn vor »scheiß Gutmenschen« zu warnen. Es ist davon auszugehen, dass er damit diejenigen meinte, die sich für Geflüchtete engagieren. ...

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Tödlicher Rassismus

Berlin: Nach Polizeischüssen auf irakischen Flüchtling fordern Verbände Prozess gegen beteiligte Beamte. Staatsanwaltschaft stellte Ermittlungen ein

Von Jana Frielinghaus

Über den Tod von Hussam Fadl Hussein am 27. September vergangenen Jahres berichtete nur die hauptstädtische Lokalpresse kurz. Der 29jährige Iraker war auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Moabit durch einen von einem Polizisten abgegebenen Schuss in den Rücken getroffen worden. Er verstarb noch am selben Tag in einem Krankenhaus...

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Tatmotiv: Meist Rassismus

Neue Zahlen: Drastischer Anstieg rechter Gewalttaten in Berlin und Sachsen-Anhalt. Opferberater bescheinigen Behörden »Wahrnehmungsdefizite«

Von Markus Bernhardt

Rechts motivierte Gewalttaten gehören in der Bundesrepublik zunehmend zum Alltag. Am Donnerstag informierten Initiativen aus Berlin und Sachsen-Anhalt über die von ihnen im vergangenen Jahr erfassten Fälle.

Die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, »Reach Out«, verzeichnete 2016 insgesamt 380 Angriffe. Dies sei, verglichen mit 2015, ein Anstieg bei Gewalttaten und massiven Bedrohungen um fast 20 Prozent, konstatierten die Aktivisten am Donnerstag. Bei den Angriffen seien mindestens 553 Menschen, darunter 45 Kinder, verletzt, verfolgt bzw. massiv bedroht worden. Als Motiv hat »Reach Out« bei 233 Taten Rassismus ausgemacht. Mit 68 gab es die meisten Übergriffe im Bezirk Mitte. Dem folgen Neukölln (38), Marzahn-Hellersdorf (32), Friedrichshain-Kreuzberg (24) und Lichtenberg-Hohenschönhausen (20). Zugenommen haben selbst im als liberal geltenden Berlin auch die Attacken auf Schwule, Lesben und Transgender-Personen. Gab es davon 2015 noch 43, so waren es im vergangenen Jahr mit 70 fast doppelt so viele. ...

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Opferberatungen warnen: Rassistische Attacken weiter auf dem Vormarsch.

In Berlin ist Marzahn Schwerpunkt rechter Aktivitäten

Berlin gilt als liberale und tolerante Stadt. Doch auch in der Bundeshauptstadt ist die Zahl rassistisch motivierter Gewalttaten im letzten Jahr stark angestiegen. Wie die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt »ReachOut« mitteilte, kam es im vergangenen Jahr zu über 320 Angriffen. Damit verzeichnete die Opferhilfeorganisation einen Anstieg von Straftaten und Bedrohungen um fast 80 Prozent im Vergleich zu 2014. Insgesamt wurden 412 Menschen verletzt und/oder bedroht. Allein im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften sei es zu 43 Angriffen gekommen. Rassismus sei bei 175 Taten das am häufigsten das Motiv gewesen. ...

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Zahl rechter Gewalttaten in Berlin stark gestiegen

Berliner Beratungsstellen haben im vergangenen Jahr einen starken Anstieg der Zahl rechter Gewalttaten registriert. ...

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