Chronik 2022

20.11.2022 / Berlin-Lichtenberg U-Bahnhof Magdalenenstraße

Ein Mann wird gegen 20.00 Uhr in der U-Bahnstation Magdalenenstraße von einer Frau, die in Begleitung von zwei Männern ist, aufgrund von antischwarzem Rassismus beleidigt. Der Betroffene wird mit einer vollen Bierflasche beworfen. Er versucht in seine nahegelegenen Wohnung zu flüchten. Die Frau verfolgt ihn bis zu seinem Wohnhaus. Sie beleidigt und schlägt ihn mehrmals. In dem Haus beobachten Nachbar*innen und der Pförtner die Situation ohne einzugreifen.

19.11.2022 / Berlin-Lichtenberg

Während im Kaskelkiez Stolpersteine für zwei Opfer der Schoa verlegt werden, ruft ein vorbeigehender Mann "Free Palestine". Der Mann wird aggressiv und gegenüber einer an der Verlegung beteiligten Person handgreiflich. Nachdem er darauf hingewiesen wird, dass die Veranstaltung nichts mit dem Nahostkonflikt zu tun hat, antwortet er, dass sie ihn daran erinnert hätte. Danach entfernt er sich unerkannt.

01.11.2022 / Berlin-Lichtenberg

In einer Lichtenberger Schule kommt es zu einem antiziganistischen Angriff auf ein Kind durch eine Lehrkraft. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht und das Datum verändert.

10.09.2022 / Berlin-Lichtenberg

In Friedrichsfelde wird gegen 14.00 Uhr eine 49-jährige Transfrau in einem Geschäft in der Seddiner Straße von einem 16-jährigen Jugendlichen aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Als der 16-Jährige versucht, die Frau zu schlagen, kann sie den Schlägen ausweichen. Kurz nachdem der Jugendliche den Laden verlassen hat, kommt er wieder mit einen Pflasterstein, den er in Richtung der Frau wirft. Der Stein trifft die Eingangstür des Geschäfts und beschädigt diese. Die 49-Jährige wurde in der Vergangenheit mehrfach von dem Jugendlichen beleidigt und bedroht.

Polizei Berlin, 11.09.2022
Berliner Zeitung 11.09.2022
Tagesspiegel, 12.09.2022
queer.de, 11.09.2022

06.09.2022 / Berlin-Lichtenberg

Ein 3-jähriges Mädchen spielt im Hof, als es plötzlich von einem Nachbarn vom Fenster aus mit einem Eimer Wasser übergossen wird. Als die Mutter dies bemerkt, läuft sie zu ihrer Tochter und stellt fest, dass der Nachbar das Mädchen filmt. Als sie den Mann zur Rede stellt, wird sie aufgrund von antischwarzem Rassismus beleidigt.

ReachOut

09.08.2022 / Berlin-Lichtenberg

Eine 42-jährige Person wird gegen 21.40 Uhr vor einem Lebensmittelgeschäft in der Frankfurter Allee von einem 26-jährigen Mann homophob beleidigt und durch einen Kopfstoß verletzt. Die Polizei nimmt den 26-Jährigen fest.

Polizei Berlin, 10.08.2022
tagesspiegel, 10.08.2022
Berliner Zeitung, 10.08.2022
queer.de, 10.08.2022

09.07.2022 / Berlin-Lichtenberg

Eine Frau geht mit ihren Kindern zum Spielen in den gemeinschaftlich genutzten Garten des Mietshauses, in dem sie wohnen. Dort trifft sie mehrere Nachbar*innen, die zusammen grillen. Eine Nachbarin beleidigt sie und ihre Kinder aufgrund von antischwarzem Rassismus, ein anderer schüttet ihrer 5-jährigen Tochter Bier über den Kopf. Als die Mutter ihn zur Rede stellt, greift er sie körperlich an.

ReachOut

17.06.2022 / Berlin-Lichtenberg

Es findet ein rassistischer Angriff statt. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.

17.06.2022 / Berlin-Lichtenberg

Ein 5-jähriges Mädchen wird von einem Nachbarn aus seinem Fenster aufgrund von antischwarzem Rassismus mit Wasser begossen, um das Mädchen am Spielen zu hindern. Zu ihrem Schutz werden keine weiteren Angaben gemacht.

ReachOut

01.06.2022 / Berlin-Lichtenberg

In einer Schule ereignet sich ein Angriff aus antiziganistischer Motivation gegen ein Kind durch eine Lehrkraft. Das Umfeld reagiert nicht auf die antiziganistische Haltung. Zum Schutz der Betroffenen wird das Datum sowie der Inhalt des Vorfalls anonymisiert.

24.04.2022 / Berlin-Lichtenberg

Ein 27-jähriger Mann, der gegen 17.50 Uhr auf einer Bank in der Karl-Lade-Straße sitzt, wird von einem unbekannten Mann nach seiner Herkunft gefragt und dann aus rassistischer Motivation von der Parkbank vertrieben. Einem Tritt des Unbekannten kann der 27-Jährige ausweichen und eine geworfene Bierflasche verfehlt ihn knapp.

Polizei Berlin, 25.04.2022

25.02.2022 / Berlin-Lichtenberg

Eine schwangere Frau wird beim Einkaufen mit ihren beiden Kindern in einem Supermarkt aufgrund von anti-schwarzem Rassismus beleidigt und bespuckt. Der Angreifer flüchtet, bevor die Polizei eintrifft. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.

ReachOut

03.02.2022 / Berlin-Lichtenberg

Ein obdachloser Mann wird gegen 20.00 Uhr von einem 36-jährigen Mann am U-Bahnhof Lichtenberg beleidigt und dessen Hund wird bedroht. Zwei 25-jährige Frauen greifen ein und werden auch von dem Angreifer beleidigt. Eine der Frauen wird von dem 36-Jährigen angespuckt und mit einer brennenden Zigarette beworfen. Die Frau bleibt unverletzt.

Polizei Berlin, 04.02.2022

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Angriffszahlen für das Jahr 2022

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Chronik-2022

Hinweis zu Chronik und Auswertung

ReachOut-Pressemappe-Angriffe-in-Berlin-2022

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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