Chronik 2023

09.10.2023 / Berlin-Marzahn

Mehrere Kinder und ihre erwachsenen Begleitpersonen werden gegen 18.00 Uhr auf einem Spielplatz, der sich auf einem Hof in der Mehrower Allee befindet, von einem unbekannten Mann antisemitisch beleidigt. Einige Personen werden bespuckt. Zudem zeigt der Angreifer den Hitlergruß und simuliert mit einer andeutenden Handbewegung einen Schuss gegenüber den Betroffenen. Der Täter entfernt sich unerkannt.

Polizei Berlin, 10.10.2023
Tagesspiegel, 10.10.2023
Berliner Zeitung, 10.10.2023
rbb24.de, 10.10.2023

09.09.2023 / Berlin-Marzahn S-Bahnsteigtreppe

Eine 30-jährige Frau will gegen 14.30 Uhr mit ihrem 7-jährigen Sohn am S-Bahnhof Friedrichsfelde-Ost den S-Bahnsteig über die Treppe die auf der Marzahner Seite des Bahnhof liegt, verlassen. Dabei wird sie von einem unbekannten Mann, der ihr entgegenkommt, mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Sie stürzt und wird bewusstlos. Der Angreifer entfernt sich unerkannt. Eine Passantin kommt der Frau zur Hilfe und ruft einen Rettungswagen. Die Umstände des Angriffs und die Auswahl des Opfers lassen auf ein rassistisches Tatmotiv schließen.

Bundespolizei Berlin, 11.09.2023
Berliner Zeitung, 11.09.2023
t-online.de, 12.09.2023

01.09.2023 / Berlin-Marzahn

In Marzahn kommt es zu einem LGBTIQ*-feindlichem Angriff. Zum Schutz der betroffenen Personen werden keine weiteren Details veröffentlicht.

18.08.2023 / Berlin-Marzahn

Ein 13-jähriger Junge, der sich gegen 21.20 Uhr zusammen mit Freunden in einem Supermarkt an der Köthener Straße aufhält, wird von einem unbekannten Mann rassistisch beleidigt. Ein 14-jähriger Freund stellt den Täter zur Rede, woraufhin dieser auf den Jugendlichen einschlägt und ihn am Kopf und Arm verletzt.

Polizei Berlin, 19.08.2023
Tagesspiegel, 19.08.2023
rbb24.de, 19.08.2023

23.07.2023 / Berlin-Marzahn

Eine Person wird in der U-Bahnlinie 5 von zwei unbekannten Tätern rassistisch beleidigt und angegriffen. Zum Schutz der betroffenen Person werden Details des Vorfalls anonymisiert.

24.06.2023 / Berlin-Marzahn

Am U-Bahnhof Biesdorf-Süd wird aus einer größeren Personengruppe heraus wiederholt der Hitlergruß gezeigt und "Sieg Heil" gerufen. Als ein Passant darüber seinen Unmut äußert, wird er von einem Mann aus der Gruppe gestoßen. Der Betroffene entfernt sich aus der Situation.

07.06.2023 / Berlin-Marzahn Buslinie 191

Gegen 17.00 Uhr steigt ein 38-jähriger Mann mit seinen beiden Kindern an der Haltestelle Allee der Kosmonauten Ecke Poelchaustraße in einen Bus der Linie 191 in Richtung S-Bahnhof Marzahn ein. Der 38-Jährige wird von einem unbekannten Mann rassistisch beleidigt, bedroht, mit der Faust ins Gesicht geschlagen und verletzt. An der Haltestelle Hänflingsteig steigt der Angreifer aus und bleibt unerkannt.

Polizei Berlin, 08.06.2023
Süddeutsche Zeitung, 08.06.2023
Migazin.de, 12.06.2023

23.05.2023 / Berlin-Marzahn

Gegen 17.45 Uhr wird ein 45-jähriger Mann, der auf einer Parkbank vor seinem Wohnhaus in der Allee der Kosmonauten sitzt, von zwei Männern unvermittelt antisemitisch beleidigt. Der 45-Jährige sucht Schutz in einem nahegelegenen Hauseingang. Einer der beiden Männer verfolgt ihn und versucht mehrfach, ihn zu schlagen und zu treten. Der 45-Jährige kann dem Angriff ausweichen und bleibt unverletzt.

Polizei Berlin, 24.05.2023
Berliner Zeitung, 24.05.2023
Tagesspiegel, 24.05.2023
queer.de, 24.05.2023

12.05.2023 / Berlin-Marzahn

In einer Schule kommt es zu einem rassistisch motiviertem Angriff gegen ein Kind.

27.03.2023 / Berlin-Marzahn Tramlinie 16

Gegen 21.20 Uhr werden in der Tramlinie 16 in der Lea-Grundig-Straße ein 41-jähriger Vater, die 35-jährige Mutter sowie die zwölfjährige Tochter von einem Mitfahrer rassistisch beleidigt. Der Mann versucht, die Familie aus der Tram zu drängen und nach ihnen zu schlagen. Verletzt wird niemand. An der Haltestelle Bürgerpark Marzahn flüchtet er unerkannt.

Polizei Berlin, 28.03.2023
Berliner Zeitung, 28.03.2023

05.03.2023 / Berlin-Marzahn

In einer Schule wird ein Kind rassistisch motiviert angegriffen. Während des Angriffs werden Kommentare geäußert, die sich auf den Krieg in der Ukraine beziehen.

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Chronik-2023

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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