Chronik 2025

17.04.2025 / Berlin-Hohenschönhausen

Ein Mann wird gegen 19.45 Uhr in einem Supermarkt im Einkaufszentrum Schöneweide von einer unbekannten Person aus rassistischer Motivation mit einer Saftpackung beworfen. Der Mann wird nicht verletzt, ist aber schockiert.

ReachOut

04.04.2025 / Berlin-Hohenschönhausen

In der Ribnitzer Straße werden drei Personen, die auf einem Platz vor einem Supermarkt neonazistische Aufkleber entfernen, von zwei Männern LGBTIQ*feindlich und sozialchauvinistisch beleidigt. Eine Person wird rassistisch beleidigt und ein Mann versucht, die Person mit seiner Bierflasche zu schlagen. Als er das nicht schafft, wirft er die Flasche auf die anderen Personen. Die können der Flasche ausweichen.

23.03.2025 / Berlin-Hohenschönhausen

Gegen 12.20 Uhr wird ein 19-jähriger Mann in einer Bar an der Wartenberger Straße von einem 41-jährigen Mann, der sich ungefragt an seinen Tisch gesetzt hat, rassistisch beleidigt und geschlagen. Der Täter entfernt sich und kommt kurz darauf mit einem Messer in der Hand wieder. Als der 19-Jährige flüchtet, wird er von dem 41-Jährigen verfolgt, der das Messer in seine Richtung wirft, ohne ihn zu treffen.

Polizei Berlin, 24.03.2025

08.03.2025 / Berlin-Hohenschönhausen

Ein 18-jähriger Jugendlicher, der gegen 15.50 Uhr mit seinem Fahrrad in einer Grünanlage an der Genslerstraße unterwegs ist, wird von einer 43-jährigen Frau gestoppt, festgehalten und rassistisch beleidigt. Der 18-Jährige wird beim Festhalten gekratzt. Eine Zeugin bestätigt die Aussagen des Jugendlichen.

olizei Berlin, 0903.2025

07.03.2025 / Berlin-Hohenschönhausen

In der Nacht werden ein Jugendlicher und seine zwei Begleiter von vermummten Neonazis verfolgt. Die 15-köpfige Gruppe lauert dem Betroffenen in der Nähe seiner Wohnung auf und stürmt dann auf die drei Jugendlichen zu. Diese flüchten mit ihren Fahrrädern und verstecken sich. Bereits in der Vergangenheit wurde der Betroffene durch Neonazis massiv angefeindet.

28.02.2025 / Berlin-Hohenschönhausen

Auf einem Schulgelände, sowie in den nahegelegenen Straßen und an einem Jugendclub, werden Plakate entdeckt, auf denen ein Jugendlicher wie auf Fahndungsplakaten mit Foto, Namen, Telefonnummer und Adresse als "Linksradikaler" bezeichnet wird. Diese Art von "Outing-Steckbrief" ist Teil von sogenannten "Anti-Antifa"-Aktivitäten und soll Betroffene öffentlich diffamieren, sie einschüchtern und Angst verbreiten.

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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