Chronik 2025

25.05.2025 / Berlin-Kreuzberg

Eine 29-Jährige Frau wird gegen 16.00 Uhr auf dem U-Bahnhof Kottbusser Tor auf der Rolltreppe von zwei unbekannten Männern aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Als sie die Rolltreppe verlässt, wird ihr von den Unbekannten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Die Frau fällt zu Boden und erleidet Verletzungen, die von Rettungskräften am Ort behandelt werden. Zwei Zeug*innen werden durch das Pfefferspray ebenfalls verletzt.

Polizei Berlin, 26.05.2025 Tagesspiegel, 26.05.2025 queer.de, 26.05.2025

07.05.2025 / Berlin-Kreuzberg

Zwei Frauen werden gegen 21.00 Uhr in einem Wohnhaus in der Admiralstraße von einem Mann aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt und beschimpft. Er schreit sie an und versucht, ihnen durch körperliches Bedrängen den Zugang zum Wohnhaus zu verweigern.

24.04.2025 / Berlin-Kreuzberg

Zwei Frauen, die gegen 19.20 Uhr im U-Bahnhof Schönleinstraße in eine Fahrscheinkontrolle geraten, werden von einem der Kontrolleure aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Eine Frau wird von hinten umgerissen und dadurch verletzt.

23.04.2025 / Berlin-Kreuzberg

Gegen 14.00 Uhr wird eine Transperson während einer Fahrscheinkontrolle am U-Bahnhof Prinzenstraße durch eine größere Gruppe Kontrollierender umringt, aus LGBTIQ*-feindlicher Motivation beleidigt und ohne Einverständnis gefilmt. Als die betroffene Person die Situation mit dem Handy filmen will, wird sie massiv bedroht, festgehalten und gestoßen. Eine Zeugin, die eingreift, wird auch von den Kontrollierenden massiv bedroht, so dass sie einen mentalen Zusammenbruch erleidet und von einem weiteren Zeugen aus der Situation geholt wird. Menschen auf dem gegenüberliegenden Gleis reagieren schockiert über das Vorgehen der Kontrollierenden.

17.04.2025 / Berlin-Kreuzberg U-Bahnlinie 12

Gegen 17.50 Uhr wird in der U-Bahn der Linie 12 zwischen den Bahnhöfen Möckernbrücke und Gleisdreieck eine Person von einem Mann aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt und angespuckt. Niemand kommt der Person zu Hilfe.

24.03.2025 / Berlin-Kreuzberg U-Bahnhof Gleisdreieck

Ein 59-jähriger BVG-Mitarbeiter spricht gegen 18.00 Uhr auf dem U-Bahnhof Gleisdreieck einen 36-jährigen Mann an, der die Worte „Heil Hitler“ ruft und den rechten Arm hebt. Daraufhin versucht der 36-Jährige ihm ins Gesicht zu schlagen. Der BVG-Mitarbeiter kann dem Schlag ausweichen.

Polizei Berlin, 25.03.2025

07.03.2025 / Berlin-Kreuzberg

Eine Frau wird gegen 22.30 Uhr im Gräfekiez aus LGBTIQ*feindlicher Motivation von drei Jugendlichen beleidigt. Die Betroffene flüchtet sich in einen Hausflur. Die Jugendlichen folgen ihr und noch bevor sich die Frau in Sicherheit bringen kann, wird sie wiederholt beleidigt, von einem der Jugendlichen getreten und mit Limonade übergossen. Die Frau erstattet Anzeige bei der Polizei

23.02.2025 / Berlin Kreuzberg U-Bahnhof Kottbusser Tor

Eine 25-jährige Frau und eine 26-jährige Transfrau werden gegen 18.00 Uhr nach dem Besuch eines Fitnessstudios in der Skalitzer Straße von zwei unbekannten Männern verfolgt. Einer der Männer versucht, gegen den Schuh der 26-Jährigen zu treten, auf dem eine Regenbogenflagge abgebildet ist. Die Täter entfernen sich, tauchen aber am U-Bahnhof Kottbusser Tor wieder auf. Eine der Frauen wird auf den Bahnsteig von einem der beiden angespuckt.

Polizei Berlin, 25.02.2025
Tagesspiegel, 28.02.2025
Berliner Zeitung, 01.03.2025
queer.de, 25.02.2025

12.02.2025 / Berlin-Kreuzberg U-Bahnlinie 1

Gegen 10.45 Uhr wird eine 43-jährige Frau in der U-Bahnlinie 1 zwischen Hallesches Tor und Prinzenstraße von einem unbekannten Mann mit dem Ellenbogen in den Bauch gestoßen und rassistisch beleidigt. Die 43-Jährige wird von dem Mann verfolgt, als sie am U-Bahnhof Prinzenstraße die Bahn verlässt. Als Passanten sich einschalten, flüchtet der Täter unerkannt.

Polizei Berlin, 13.02.2025
Tagesspiegel, 13.02.2025

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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