Chronik 2025

02.07.2025 / Berlin-Neukölln

Gegen 18.35 Uhr wird eine 21-jährige Frau, die ein Kopftuch trägt, in der Rudower Straße von einem Mann aus antimuslimischem Rassismus beleidigt und ihr wird ins Gesicht gespuckt. Der 34-jährige Täter entfernt sich unerkannt, wird aber am Abend von der Polizei im Rahmen einer anderen Polizeimaßnahme wiedererkannt.

Polizei Berlin, 03.07.2025

30.06.2025 / Berlin-Neukölln

Gegen 21.15 Uhr werden ein 50- und 53-jähriger Mann an einem Geldautomaten in einer Bankfiliale an der Hasenheide von einem unbekannten Mann aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Als die beiden Männer die Filiale verlassen, werden sie von dem Unbekannten zusammen mit zwei Begleitern mit Reizstoff besprüht. Der 50-Jährige wird am Auge verletzt. Beide werden von dem Trio mit Faustschlägen traktiert und tragen Kopfplatzwunden davon.

Polizei Berlin, 01.07.2025
queer.de, 01.07.2025

26.06.2025 / Berlin-Neukölln Bushaltestelle

Ein Mann fragt an der Haltestelle des Busses der Linie N8 die Wartenden nach Geld. Als er eine Gruppe aus drei Männern anspricht, wird er aus dieser heraus von einer Person mehrfach auf den Brustkorb geschlagen. Ein Zeuge geht dazwischen und die betroffene Person kann sich entfernen.

17.06.2025 / Berlin-Neukölln

Eine Person wird an der Karl-Marx-Straße Ecke Thomasstraße von einem Fahrradfahrer LGBTIQ*feindlich beleidigt, angegriffen und verletzt. Der Täter fährt mit einer Deutschlandflagge auf dem Fahrrad durch den Kiez, bedrängt dabei Menschen und befragt sie, was sie von der Flagge halten.

30.05.2025 / Berlin-Neukölln

Eine 27-jährige Transperson wird gegen 22.30 Uhr an der Sonnenallee Ecke Reuterstraße mit einer stark blutenden Kopfverletzung auf der Fahrbahn liegend, gefunden. Sie befindet sich in Begleitung einer weiteren, gleichaltrigen Transperson, die über Kopfschmerzen klagt. Beide werden ärztlich am Ort versorgt. Gegen 22.00 Uhr wollten sie am U-Bahnhof Hermannplatz in einen Zug der Linie U8 einsteigen, als eine der beiden unvermittelt von einem Mann, der sich im Waggon befand und in Begleitung von zwei weiteren Männern war, bespuckt und mit Wasser übergossen wurde. Der Täter flüchtet aus der U-Bahn und die beiden Transpersonen laufen ihm nach. In der Reuterstraße werden sie von ihm gemeinsam mit einem Begleiter geschlagen und verletzt.

Polizei Berlin, 31.05.2025
Berliner Zeitung, 31.05.2025

06.05.2025 / Berlin-Neukölln

Gegen 19.50 Uhr werden eine 17- und eine 18-jährige Jugendliche auf dem S-Bahnhof Sonnenallee von einer unbekannten Frau rassistisch beleidigt und bespuckt. Beide Frauen werden mit der Faust gegen den Kopf geschlagen. Die 17-Jährige erleidet eine Kopfverletzung und die 18-Jährige Verletzungen an einem Handgelenk sowie im Gesicht. Die Täterin entfernt sich unerkannt.

Polizei Berlin, 07.05.2025

06.05.2025 / Berlin-Neukölln

Eine Seniorin wird gegen 11.00 Uhr in der Kirchhofstraße von einem unbekannten Mann rassistisch beleidigt. Der Frau wird unvermittelt in den Rücken getreten, sodass sie zu Boden stürzt. Dann wird sie mehrfach getreten. Eine Zeugin und Passanten versuchen, der Frau zu helfen, während der Täter sie noch weiter schlägt. Als andere Unbeteiligte einschreiten, ergreift der Täter auf einem Fahrrad die Flucht. Die Seniorin erleidet Verletzungen am Kopf und Rumpf und wird ambulant im Krankenhaus behandelt.

Polizei Berlin, 06.05.2025

25.04.2025 / Berlin-Neukölln

Einer 44-jährigen Frau, die ein Kopftuch trägt, wird gegen 15.15 Uhr aus antimuslimischer Motivation von einem 35-jährigen Mann das Kopftuch vom Kopf gerissen und zu Boden geworfen. Ein 53-Jähriger und sein 25 Jahre alter Sohn werden darauf aufmerksam und sprechen den Mann auf sein Verhalten an. Der 35-Jährige nimmt daraufhin seinen mitgeführten Einkaufsbeutel, in dem sich auch eine Glasflasche befindet, und schlägt den 53-Jährigen damit. Dieser wird am Kopf getroffen und verletzt. Ein sich in der Nähe befindender Polizist nimmt den Täter fest.

Polizei Berlin, 26.04.2025

10.03.2025 / Berlin-Neukölln

Gegen 3.00 Uhr wird in der Sonnenallee ein 36-jähriger Mann von einem unbekannten Mann aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Der Unbekannte greift den 36-Jährigen mit Reizgasspray an, schlägt ihn ins Gesicht und verletzt ihn. Eine danebensitzende 74-Jährige wird ebenfalls durch das Reizgas verletzt.

Polizei Berlin, 10.03.2025
queer.de, 10.03.2025

20.02.2025 / Berlin-Neukölln

Gegen 17.15 Uhr wird ein 12-jähriges Mädchen, das mit ihrem Roller auf dem Gehweg an der Kreuzung Neuköllner Straße Stubenrauchstraße Straße fährt, wird von einer Unbekannten, die in Begleitung eines Mannes ist, aus rassistischer Motivation angehalten. Die Unbekannte geht frontal auf die 12-Jährige zu, greift sie an der Schulter und schubst sie vom Roller. Das Mädchen stürzt und verletzt sich. Ein unbekannter Passant greift ein. Der Begleiter der Frau äußert sich ihm gegenüber rassistisch in Bezug auf das Mädchen.

Polizei Berlin, 21.02.2025
Berliner Zeitung, 21.02.2025

20.01.2025 / Berlin-Neukölln

In der Selchower Straße wird eine Person aus LGBTIQ*feindlicher Motivation von einem Balkon mit einer brennenden Zigarette beworfen. Die Zigarette verfängt sich dabei in den Haaren der Person.

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

weiterlesen im PDF