Medienauswahl

Über ReachOut und unsere Themen

Das Problem heißt Rassismus und nicht „Soldatenfeindlichkeit“

In Berlin-Neukölln wird ein türkischstämmiger deutscher Soldat zusammengeschlagen. Ihm wird von den Angreifern das Recht abgesprochen, eine Bundeswehruniform tragen zu dürfen. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer bezeichnet die Attacke als Angriff auf die Uniform. Doch das Problem heißt Rassismus, und das muss auch so benannt werden.
Von Kira Ayyadi

Am Montagmorgen wurde ein Soldat der Bundeswehr von zwei Männern in Berlin-Neukölln angegriffen und verletzt. Der 25-jährige Obergefreite war gegen 9.20 Uhr in Dienstuniform auf der Saalestraße unterwegs, als er bemerkte, dass er von zwei Männern verfolgt wurde. Kurz darauf griffen die zwei Unbekannten deutschen Aussehens den Soldaten hinterrücks an. Während einer der Täter dem jungen Mann mit der Faust gegen die Schulter schlug, trat dessen Begleiter dem Soldaten gegen das linke Schienbein, sodass dieser umknickte und sich verletzte. Kurz bevor die Angreifer flüchteten, sprachen sie laut Polizeimeldung dem Obergefreiten das Recht ab, die Uniform tragen zu dürfen – der Soldat ist zwar Deutscher, hat jedoch einen türkischen Migrationshintergrund. ...

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Im Osten Deutschlands wurden jeden Tag 5 Menschen Opfer rechtsextremer Gewalt

In Berlin und in den fünf östlichen Bundesländern erstellen die Opferberatungsstellen für Opfer rechtsextremer Gewalt jährlich eine Statistik rechtsextremer Angriffe und Gewalttaten. Der Verband der Opferberatungsstellen (VBRG) hat die Zahlen für 2018 am 2. April 2019 in der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt. Laut dieser Zählung gab es 2018 insgesamt 1.212 Angriffe mit rechter, rassistischer oder antisemitischer Intention. ...

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Neue Opferzahlen für Berlin 2018 veröffentlicht

Häufigstes Motiv ist Rassismus

ReachOut Berlin, OPRA und das Berliner Register haben ihre Zahlen zu Übergriffen und Vorfällen mit rassistischen, antisemitischen, homo- und transfeindlichen Hintergründen im Jahr 2018 in Berlin vorgestellt. Die Zahl der Angriffe ist gestiegen, häufigstes Motiv ist Rassismus.

Anstieg der Angriffe und der Betroffenenzahlen: Rassismus häufigstes Motiv in Berlin

Insgesamt erfasste ReachOut im Jahr 2018 309 Angriffe; im Vorjahr waren es nur 267 gewesen. Mit der Zahl der Angriffe stieg auch die Zahl der Betroffenen von 374 auf 423, das ist ein Anstieg von fast 16%. Unter den Betroffenen sind 19 Kinder und 47 Jugendliche.

Über 50% der Angriffe sind rassistisch motiviert, mit 167 Taten ist Rassismus das häufigste Motiv in Berlin. Auch antisemitische Taten sind deutlich gestiegen, von 13 auf 44 Fälle im Jahre 2018, 63 Gewalttaten richteten sich gegen die sexuelle Orientierung oder Identität der Opfer. Auch Obdachlose sind zunehmend Opfer von Angriffen im öffentlichen Raum. ...

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Opferfonds Cura: Wie Opfern rechter Gewalt geholfen wird

267 rechte Angriffe auf 374 Personen, darunter 22 Kinder. Das ist die traurige Statistik der Berliner Opferberatungsstelle ReachOut für 2017. Rechte Gewalt ist auch in Berlin eine Bedrohung. Hinter den Zahlen verbergen sich reale Menschen. Wie kann diesen Menschen auf ganz praktischer Ebene geholfen werden? Seit 1993 gibt es den Opferfonds Cura, der Menschen die von rechter Gewalt betroffen sind, finanziell unterstützt. ...

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"Berliner Zustände" im Jahr 2017

Unaufgeklärte Anschlagsserie, AfD im Senat und Rassismus im Alltag

Wie erlebt die demokratische Stadtgesellschaft den gesellschaftlichen Rechtsruck? Wie gehen antirassistische Projekte mit Bedrohungen und Anfeindungen durch Neonazis und die AfD um? In der neuen Ausgabe der „Berliner Zustände“ beschreiben Berliner Initiativen und Projekte aus zivilgesellschaftlicher Perspektive aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen in der Stadt.

Der Schattenbericht über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wird im elften Jahr gemeinsam vom Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V. (apabiz) und der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) herausgegeben.

Im bunten, weltoffenen und vielfältigen Berlin gibt es leider auch Platz für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Abwertung und Gewalt. Antisemitismus ist ein bleibende Grundabwertung aus verschiedensten Ecken, die entschlossene demokratische Antworten braucht. Rassismus gehört für People of Color zum Alltag - auch, aber nicht nur in der Begegnung mit Polizei und Staat. Doch es gibt auch Fortschritte in der Diskussion zu verzeichnen. Klassische Neonazis waren in Berlin nie wirklich willkommen, dafür agieren Sie umso gewalttätiger und attackieren sein Jahren demokratische Menschen in Berlin-Neukölln - und das nicht nur in ihrem beruflichen, sondern auch im privaten Umfeld. Eine schockierende Erfahrung, die aber auch viel Soldarität ausgelöst hat, wie die "Mobile Beratung gegen Rechtsextremismu Berlin" schreibt. So berichtet die mbr zu ihrer Arbeit: "Die Arbeit der MBR zielt darauf ab, die Perspektive der Betroffenen zu stärken, ihnen Handlungssicherheit zurückzugeben und sie in der Fortsetzung ihres Engagements zu ermutigen. So organisierte die MBR für einen Teil der Angegriffenen ein Treffen, auf dem sie sich untereinander vernetzen, ihre Erfahrungen austauschen und Fragen stellen konnten. Dieser gemeinsame Austausch in einem geschützten Raum stärkte die Betroffenen. Sie waren mit ihrer Situation nicht mehr allein und entwickelten selbst Ideen für konkretes solidarisches Handeln. Eine Person, die im Wohnumfeld gezielt bedroht wurde, erstellte ein Informationsschreiben für die Nachbar_innen in verschiedenen Sprachen und stellte es auch anderen Interessierten zur Verfügung. Viele Angegriffene hatten Fragen zur Anzeigenstellung bei der Polizei. Unter Hinzuziehung von „ReachOut“ als Opferberatungsstelle sowie juristischer Expertise konnte den Betroffenen weitere professionelle Unterstützung angeboten werden." ...

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