Chronik 2025

16.06.2025 / Berlin-Friedrichshain

Eine Transfrau wird gegen 18.00 Uhr in einem Geschäft in der Frankfurter Allee von einem Kunden aus LGBTIQ*-feindlicher Motivation beim Anstehen an der Kasse beleidigt. Als die Betroffene beginnt, den Täter zu filmen, greift dieser sie an und verletzt sie. Ein weiterer Kunde ebenfalls LGBTIQ*-feindlich. Die Polizei wird verständigt und erstellt eine Kopie des Filmes für die weiteren Ermittlungen.

08.06.2025 / Berlin-Friedrichshain

In einer Tram der Linie 13 Richtung Virchow Klinikum äußern zwei Neonazis gegen 01.15 Uhr extrem rechte Parolen und nehmen dabei Bezug auf die AfD. Eine Transperson fordert sie auf, die Pöbeleien zu unterlassen. Daraufhin wird die Person beleidigt und es wird ihr Gewalt angedroht. Auf der Höhe der Wühlischstraße Ecke Gärtnerstraße wird die Transperson von einem Neonazi auf den Hinterkopf und mit der Faust ins Gesicht geschlagen, wodurch die Person hinfällt. Der Neonazi schlägt weiter mit der Faust auf das Gesicht der Transperson ein. Eine Frau stoppt die Tram. Die Polizei wird informiert und kann die Täter stellen.

06.06.2025 / Berlin-Friedrichshain

Gegen 21.50 Uhr wird eine Frau nahe des Ringcenters von Neonazis angegriffen. Die Angreifer tragen schwarze Kleidung und einer von ihnen trägt ein Tatoo einer "Schwarzen Sonne" auf dem Unterarm.

02.06.2025 / Berlin-Friedrichshain

Gegen 16.30 Uhr wird ein Ladenbetreiber in der Boxhagener Straße von zwei unbekannten Männern mit den Worten "Lass dir´s schmecken, du Zecke!" beleidigt und ins Gesicht gespuckt.

29.05.2025 / Berlin-Friedrichshain

Gegen 10.30 Uhr greifen acht Mitglieder der "National Revolutionären Jugend (NRJ)", der Jugendorganisation der extrem rechten Kleinstpartei "Der III. Weg", ein linkes Projekt in der Rigaer Straße an. Sie kommen auf Fahrrädern, vermummt und zum Teil mit Hammern und Schlagstöcken bewaffnet. Sie reißen Transparente ab und versuchen, ins Haus zu gelangen.

01.05.2025 / Berlin-Friedrichshain

Gegen 10.30 Uhr wird eine schwangere Frau von zwei Männern auf dem RAW-Gelände mit Gegenständen beworfen. Als sie und ihr Begleiter die Täter auffordern, dies zu unterlassen, werden sie von den beiden Männern verfolgt. Sie können sich auf eine Terrasse flüchten, woraufhin beide Männer mehrmals den Hitlergruß in ihre Richtung zeigen. Sie erstatten Anzeige.

19.03.2025 / Berlin-Friedrichshain

Gegen 19.00 Uhr wird in der Boxhagener Straße ein 39-jähriger Mann, der einen rechten Sticker an einem Lichtmast entfernt, von einem unbekannten Mann aggressiv angesprochen und mit einem Reizstoffsprühgerät angegriffen. Der 39-Jährige, der den Notruf wählt, wird von Rettungskräften zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Polizei Berlin, 20.03.2025

15.03.2025 / Berlin-Friedrichshain

Gegen 15.35 Uhr wird ein 13-jähriger Junge im Beisein seines 11-jährigen Freundes am S-Bahnhof Ostkreuz rassistisch beleidigt. Der unbekannte Täter schnippt eine brennende Zigarette auf den 13-Jährigen, in dessen Jacke ein Brandloch entsteht.

Polizei Berlin, 16.03.2025

15.02.2025 / Berlin-Friedrichshain Ostbahnhof

Gegen 18.40 Uhr wird eine Person, als sie einen Supermarkt im Ostbahnhof verlässt, von einer Gruppe angegriffen, die der extrem rechten Gruppierung "Jung und Stark" zugeordnet wird. Die angegriffene Person ist durch das Tragen eines Schals der Partei "Die Linke" als politische*r Gegner*in erkennbar. Die Angreifer werfen Bierflaschen nach der Person. Die Person wird nicht verletzt, Hose und Schuhe werden jedoch mit Bier getränkt. Als die Bundespolizei den Angriff bemerkt, greifen sie ein.

05.02.2025 / Berlin-Friedrichshain

Gegen 17.00 Uhr zerstört ein 29-jähriger Mann Glasflaschen auf dem Vorplatz am Ostbahnhof. Ein Zeuge fordert ihn auf, dies zu unterlassen. Daraufhin bedroht der Mann den Zeugen und zwei weitere Zeug*innen mit einem abgebrochenen Flaschenhals. Die drei flüchten in den Bahnhof. Der Täter verfolgt sie, zeigt den Hitlergruß und ruft ihnen antisemitische und rassistische Parolen zu. Der Täter wird festgenommen.

Polizei Berlin, 05.02.2025

25.01.2025 / Berlin-Friedrichshain S-Bahn

Ein 63-jähriger Mann wird gegen 6.40 Uhr in einer S-Bahn in der Nähe des Bahnhofs Ostkreuz von einem 21-jährigen Mann, der einen Hitlergruß zeigt, rassistisch beleidigt, bespuckt und mehrfach mit den Fäusten geschlagen. Der 63-Jährige wird verletzt. Die Polizei stellt das Videomaterial sicher.

Bundespolizei, 27.01.2025

08.01.2025 / Berlin-Friedrichshain

Eine 50-jährige Frau wird gegen 19.00 Uhr vor einem Geschäft in der Voigtstraße von einem 33-jährigen Mann rassistisch beleidigt. Die 50-jährige Frau wird verletzt, als der 33-Jährige ihr ins Gesicht schlägt.

Polizei Berlin, 09.01.2025

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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